Donnerstag, 6. März 2014

Ja zur Vielfalt! Wir stellen Mareike König vor.

Mareike an einem ihrer Lieblingsorte: draußen am Sportplatz. Auf dem Spielfeld 
abseits der Bühne spielt sie Abwehr und Mittelfeld (rechts, aussen).

Mareike König aus Michelfeld studiert Theater- und Medienwissenschaften sowie Pädagogik in Erlangen. Von Februar bis Ende April 2014 unterstützt sie das Projekt Abenteuer Vielfalt im Rahmen ihrer Tätigkeiten als Praktikantin der Freilichtspiele Schwäbisch Hall.

Mareike wird in den nächsten Tagen und Wochen auf diesem Blog die Abenteurer aus Staffel 5 vorstellen– aber zuerst stellen wir sie vor!

Mareike ist 22 Jahre alt und kommt aus einer fünfköpfigen Familie. Sie besuchte die Realschule im Schulzentrum West und machte im Anschluss ihr Abitur am Aufbaugymnasium in Michelbach. In der Realschule hat sie zwei Jahre an einer Theater AG teilgenommen und am ABG in Michelbach hat sie das Improvisionstheater kennengelernt und drei Jahre mitgespielt. Noch heute spielt sie in einer Impro-Gruppe aus Nürnberg mit.

Sie ist auch außerhalb der Bühne aktiv und kreativ. Sie mag Sport wie Fitness im Studio, Fußball, Badminton und am liebsten Beachvolleyball, weil: „man ist draußen, macht Sport und umgibt sich mit netten Leuten“. Sie bastelt gerne: malt und macht Kollagen. Außerdem schaut sie gern Theaterstücke und Kinofilme an. Gerade hat sie wenig Zeit für Lesen, aber ihr Lieblingsbuch von Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein, ist griffbereit und sie schwärmt davon weil es „ironisch aufzeigt, dass man eigentlich glücklich sein kann“.

Vom Theater anschauen zum Theater spielen
Mareike hat immer gerne Theaterstücke angeschaut, aber was sie dazu bewegt hat, auf der Bühne zu spielen war der Spass-Faktor: „In Rollen zu schlüpfen macht mir total Spaß. Dass man sich selbst ausprobiert und einen schönen Kontakt zur Umgebung hat, zudem befinde ich mich in einer coolen Gruppe“. Seit ihren ersten Erfahrungen mit dem Improvisationstheater war sie fasziniert: „weil ich denke, dass Spontanität auch für das alltägliche Leben wichtig ist, und ich finde es eine schöne Sache, wenn es so Regeln gibt wie ‚man soll nicht nein sagen‘. Das gibt mir einfach eine schöne Einstellung zum Leben.“ 

Begegnungen mit Vielfalt
Für Mareike ist es nicht schwierig, Vielfalt zu definieren: „Wenn ich an Vielfalt denke, denke ich erstmal an die Natur, und wenn ich weiterdenke, dann an Menschen. Vielfalt ist ein breites Spektrum an verschiedenen Dingen, also Unterschiedlichkeit. Man macht damit jeden Tag Erfahrungen, wenn man andere Menschen trifft. Durch’s Impro-Theater macht man noch speziellere Erfahrungen, weil man sieht, wie unterschiedlich man auf ein bestimmtes Verhalten reagieren kann. Ich glaube, ich gewinne dadurch an Toleranz und an Akzeptanz, dass ich erstmal 'ja' sage und etwas anderes kennen lerne.“ Sie hat dafür ein Beispiel parat: „Ich wollte mich für ein Auslandssemester in Kanada bewerben und war unsicher, bis ein Impro-Kollege mir erzählt hat, wie er die Impro-Regel vom ,ja sagen‘ auf seinem Leben projiziert, um neue Perspektiven zu gewinnen.“ 

Sie kam nach Kanada, um neue Erfahrungen zu machen und lernte dort Deutsches Theater zu schätzen. „Ich kannte nur das, und dadurch war es für mich schon fast normal, dass es so ist.“ Durch den Aufenthalt und die Begegnungen mit Vielfalt hat sie überraschend auch etwas „normales“ als besonders erkennen können.

Für sie ist Vielfalt eine Bereicherung, aber man muss offen sein und hinterfragen. Mareike findet, die Begegnungen mit Vielfalt können helfen, die eigenen Ansichten zu überdenken und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Auch wenn es Schwierigkeiten mit Vielfalt gibt: „Ansichten die man nicht unterstützten kann oder gar nicht kennen lernen möchte“, bleibt sie positiv und fällt kein rasches unüberlegtes Urteil. „Ich würde nicht sofort sagen, es ist blöd‘— ich würde nachfragen und mir nach und nach meine Meinung dazu bilden.“

Ein Tag mit der Abenteuer Vielfalt Gruppe
In ihrer Rolle als Praktikantin für die Freilichtspiele Schwäbisch Hall lernt Mareike das Projekt und die Teilnehmenden kennen. Sie findet: „durch Theater etwas kennen lernen, ist immer gut“. Die Gruppe hat sie Anfang Februar zum ersten Mal getroffen und machte gleich bei ein paar Übungen mit. Sie findet die Gruppe vielfältig, und dass grundverschiedene Menschen in dieser Gruppe aufeinander treffen: „Außerhalb dieses Projekts würden sie sich nicht kennen lernen“. Sie sieht, dass es verschiedene Einstellungen zum Projekt gibt, sowie unterschiedliche Persönlichkeiten geprägt durch ihre sozialen Neigungen, Wurzeln und ihren Glauben. Am Anfang kam ihr die Gruppe relativ verstraut vor, „und dann kam eine Gruppenübung, die sie schnell hinbekommen haben. Sie haben es so gut gemacht“. Dieser Zusammenhang hat sie überrascht, weil das für sie am Anfang nicht offensichtlich war. An diesem Tag hat sie gelernt: eine positive „Gruppendynamik ist nicht selbstverständlich— es ist harte Arbeit. Da steckt schon etwas dahinter“.

Es geht weiter
In den kommenden Wochen wird Mareike die individuellen Jugendlichen bei einem Gespräch näher kennen lernen und sie auf diesem Blog vorstellen. Sie ist gespannt, wie es mit der Gruppe weitergeht und freut sich auf das intensive Abenteuer Vielfalt Workshop-Wochenende in März. Nach dem Praktikum hat sie noch ein Jahr Studium zu absolvieren: „Ich weiß nicht genau wo ich landen werde, ich habe noch keine konkrete Vorstellung. Ich weiß, dass ich irgendwas mit Theater machen möchte, aber wo ich lande, bleibt ein Abenteuer.“


Text: Patricia Masibay
Foto: Angelika König

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