Donnerstag, 16. Dezember 2010

„Lust auf Neues‟ - Ein Gespräch mit Clara und Isa-Lorena

Clara und Isa


Das Theaterprojekt „Abenteuer Vielfalt‟ wird fortgesetzt und zum zweiten Mal kommt eine bunte Mischung von Teilnehmenden zusammen. Wir stellen Clara Schnell und Isa-Lorena Thalacker vor.

Clara Schnell und Isa-Lorena Thalacker haben vieles gemeinsam: beide wurden in Schwäbisch Hall geboren, sind 14 Jahre alt und gehen zur gleichen Schule in Michelbach. Beide haben große Familien.
„Mein Papa hat drei Brüder und eine Schwester. Er erzählt viele Geschichten von früher - bei denen ging es schon ziemlich rund und meine Mama hat auch drei Brüder‟ lacht Clara. Sie selbst hat eine ältere Schwester. Isas Familie in Brasilien ist ziemlich groß: „Meine Mama kommt aus Braisilien und sie hat drei Geschwister und die haben jeweils viele Kinder. Ich kenne gar nicht alle!‟ erzählt Isa, die selbst auch zwei Geschwister hat.

Sie sprechen über ihre Interessen: „Am allerliebsten machen wir natürlich etwas mit unseren Freunden- spontan ins Kino gehen oder shoppen,‟ sagt Clara und Isa stimmt enthusiastisch zu. Was Isa noch interessiert sind Tiere, sie selbst hat einen Hund, Kaja und eine Katze, Baloo.

Interesse an Theater
Für Clara bedeutet Theater „ganz viel Spaß, ein bisschen Kreativität, sich verwirklichen, auf der Bühne stehen und Aufmerksamkeit‟. Sie geht gern ins Theater und hat schon in der Grundschule bei einer Theater AG ungefähr zwei Jahre lang mitgemacht. Sie hat bei zwei Stücken mitgespielt: „Es hat mir total gut gefallen. Es gab immer auch eine Belohnung nach dem Stück‟.
Isa erkennt im Theater „die Möglichkeit zur Improvisation und eben auch sich selbst darzustellen und aus sich selbst herauszuwachsen‟. Im Kindergarten spielte sie bei verschiedenen Aufführungen schon die Hauptrolle und als Grundschülerin besuchte sie ein Jahr die Theater AG.

Interesse an Vielfalt
Vielfalt hat für Clara ganz verschiedene Richtungen, bedeutet Möglichkeiten und Unterschiede und ist vor allem interessant: „Andere Kulturen interessieren mich und schon in der Grundschule hatte ich ausländische Freunde und kam mit ihnen auch gut klar, manchmal war es sogar irgendwie lustiger‟. Sie freut sich Neuem zu begegnen: „Man kennt ja wie es bei sich so abläuft – etwas Anderes zu sehen, finde ich spannend‟. Sie erzählt von einer Reise in Ägypten. Damals steckte sie mit ihrer Schwester im Bus im Verkehr fest und betrachtete aus dem Fenster fasziniert die Kamele im Straßenverkehr: „Überall sind sie quer über die Strasse gesprungen mit 'gefühlten 50.000 Kisten' an sich festgebunden, nur mit Seilen – so etwas kann man sich in Deutschland gar nicht vorstellen.‟ 

„Vielfalt ist für mich Individualitat – viele verschiedene Sachen treffen aufeinander‟, erklärt Isa. Fremdem oder Neuem begegnet sie möglichst ohne Angst um herauszufinden, ob es ihr gefällt oder nicht. Brasilien ist für Isa eine ganz andere Welt. Wenn sie ihre brasilianischen Verwandten besucht, muss sie sich erstmal an ein paar Dinge gewöhnen: „erst an die Sprache und dann finde ich, dass man dort irgendwie positiver denkt, vielleicht liegt es aber auch an den Ferien‟. Die größte Umstellung ist für sie die Begrüßungen, sie weiß nicht immer genau, welche Art der Begrüßung anzuwenden ist: „man begrüßt jeden- entweder durch das Geben der Hand, oder zweimal auf die Backe küssen oder manchmal umarmen‟.

Abenteuer Vielfalt
Das Projekt Abenteuer Vielfalt kannten beide durch den Internationalen Frauenkreis und weil zwei ihrer Mitschüler im vergangenen Jahr daran teilnahmen. Clara und Isa hörten viel Positives darüber und entschieden sich mitzumachen. Clara, weil sie Lust hat nach dem Kurs als Jugendbegleiterin zu arbeiten, um sich persönlich weiterzuentwickeln und weil es ohnehin „voll Spaß macht‟. Neben Spaß gibt es Herausforderungen: „Das erste Mal alleine etwas vorzuspielen war die erste große Überwindung und es war schwierig. Ich finde jede Aufgabe ist eine Herausforderung, aber wenn man sie gemeistert hat, ist man bereit für die nächste. Mir fällt es immer noch schwer, etwas alleine auszudenken, dann alleine auf der Bühne zu stehen und es alleine umzusetzen.‟ So hat ihre Teilnahme an dem Projekt Clara zusätzlich Selbstbewusstsein gebracht: „wenn man sich überwinden kann und die anderen klatschen auch noch danach, dann...‟

Isa macht mit, um etwas Neues zu lernen – vor allem neue Leute zu treffen, aber auch um spontaner zu werden und durch Improvisation aus sich selbst herauszukommen. Sie erzählt: „Anfangs machten wir Übungen, bei denen man sich dumm vorkommt. Aber dadurch lernten wir, dass das egal ist – man spielt nur eine Rolle, ist ein anderer Mensch auf der Bühne. Danach kam Schauspielunterricht dazu und Improvisation‟. Sie hat gelernt die Verlegenheit und Hemmungen abzulegen. Es ist ihr nicht mehr peinlich beispielsweise „völlig bescheuert rumzuschreien auf der Bühne, weil es eine Rolle ist und ich denke okay, dass ist normal für die Rolle‟.

Clara und Lorena schätzen die Vielfalt in der Gruppe. Sie finden es gut, Teilnehmende aus verschiedenen Länder und in verschiedenem Alter um sich zu haben. Beide freuen sich auf die Zukunft als Jugendbegleiterinnen, um den Spaß, den sie jetzt haben, an die Kinder weiterzuleiten und selbst Aufgaben zu stellen.


Clara (links) und Jannika besprechen ihre Ideen für eine Szene


Ein Spiel aus ihrer Kindheit- Isa (Mitte) erklärt die Spielregeln

Isa und Clara (zweite und dritte von links) 
mit der Gruppe bei einer gemeinsamen Übung 


Fotos & Text: Patricia Masibay

Dienstag, 9. November 2010

Abenteuer Vielfalt Jugendbegleiter wieder an der Grundschule Steinbach


Es geht weiter- Mira Scherrer und Jannik Weiße, Absolventen 
des Projekts Abenteuer Vielfalt, engagieren sich erneut als Jugendbegleiter- dieses Mal für das ganze Schuljahr! Seit dem 
22. September 2010 leitet dieses dynamische Duo den ersten Halbjahreskurs mit 11 Kindern.


Mira berichtet:
Jannik und ich leiten die Gruppe in der Grundschule Steinbach nun zum zweiten Mal. Wir arbeiten als Team ganz gut und gerne zusammen.

Diese Gruppe ist sehr anders als die vom letzten Jahr mit ganz anderen Aufgaben und deshalb haben wir unsere Ziele der Gruppe angepasst. Die Gruppe anzuleiten ist wieder eine tolle wenn auch diesmal eine anstrengende Herausforderung. Sie ist bewegungsfreudig und laut, so bräuchten wir eigentlich mehr Platz als uns der jetzige Treffpunkt, ein Klassenzimmer, bietet. Unser Wunsch-Ort wäre wieder die Turnhalle doch trotz alledem haben wir mächtig viel Spaß. Wir freuen uns über jeden Fortschritt- wie z. B. bei einem Mädchen, das letztes Jahr schon teilgenommen hat. Sie ist viel offener und mutiger geworden. Und unser einziger Junge ist gut in die Gruppe von zehn Mädchen integriert.

Vom Theaterspielen haben Jannik und ich noch nicht genug. Wir verfolgen unser Interesse an Theater parallel zu unseren Aktivitäten als Jugendbegleiter. So spielen wir gemeinsam bei Freunde der Fiktion, dem Jugendensemble der Freilichtspiele Schwäbisch Hall e. V.


Text: Mira Scherrer
Foto: Patricia Masibay

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Das Interkulturelle Theaterprojekt Abenteuer Vielfalt geht weiter!

Die neue Abenteuer Vielfalt Gruppe improvisiert eine Szene












13 Jugendliche machen bei der sechsmonatige Ausbildung zum/zur Jugendbegleiter/in mit.



Seit Oktober 2010 und noch bis März 2011 bildet unser Team aus Theaterpädagogen und interkulturellen Trainerinnen immer dienstags in der VHS weitere neue Abenteurer aus.

Die Erfolge der Modellphase der interkulturelle Ausbildung zum Jugendbegleiter letztes Jahr ermutigten die Träger des einmaliges Theaterprojekts, weiterzumachen.

Der Internationale Frauenkreis Schwäbisch Hall (IFK) in Kooperation mit den Freilichtspielen Schwäbisch Hall, dem Kleinen Theater Hall e.V. und der Volkshochschule Schwäbisch Hall (VHS) haben im Rahmen der 2. Regionalen Förderinitiative vom Pakt Zukunft das Projekt Abenteuer Vielfalt konzipiert und dafür im Januar 2009 einen finanziellen Anerkennungspreis erhalten. Das Projekt verbindet die Förderung von interkultureller Kompetenz und Anerkennung von Vielfalt durch die Möglichkeiten der Theaterpädagogik mit der Ausbildung der Jugendlichen zu Jugendbegleitern.

Dr. Ruth Steinke erklärt die Ziele des Projekts: „Wir möchten das Interesse der Jugendlichen an Theater wecken, soziales Engagement fördern, das Anleiten von Grundschulkindern unterstützen und dies mit der Förderung von interkultureller Kompetenz verbinden.

„Wir finden es wichtig die Sozialkompetenzen und die Selbständigkeit der Jugendlichen und Kinder zu fördern. Die Entwicklung kreativer Fähigkeiten und der sensibilisierten Umgang mit kultureller und sozialer Vielfalt stehen dabei für uns im Mittelpunkt. Wir wollen auch durch dieses Projekt die produktive Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und andersartigem Lebensumfeld nachhaltig unterstützen, so Farnaz Schaefer vom Internationalen Frauenkreis Schwäbisch Hall.

Die Modellphase des Projekts war durch den Anerkennungspreis von Pakt Zukunft ermöglicht. Der Internationale Frauenkreise unterstützte das Projekt mit viel ehrenamtlicher Arbeit und auch mit finanzieller Beteiligung. Um weiterhin die kostenlose Teilnahme an diesem Projekt anzubieten suchen die vier Kooperationspartner gleichtgesinnte Förderer. Der Service Club, Round Table 101 Schwäbisch Hall, hat seine Unterstützung schnell zugesagt. Präsident Tobias Leyh: „Ich persönlich finde den Fokus auf die interkulturelle Kompetenz besonders gut. 

Ein großes Dankeschön geht auch an die Bürgerstiftung Schwäbisch Hall, die auf das Engagement der Grundschule am Langen Graben hin das Projekt finanziell unterstützt.


IFK-Mitglied Haeyoung Gebert-Lee setzt ihr kalligrafisches Können für Abenteuer Vielfalt ein. Beim Haller Freundschaftsfest 2010 schrieb sie für Besucher deren Namen oder Wörter wie "Liebe" und "Glück" auf Koreanisch, gegen eine freiwillige Spende für das Projekt Abenteuer Vielfalt. Foto Oliver Gebert-Lee.


Foto und Text: Patricia Masibay

Dienstag, 28. September 2010

„Abenteuer Vielfalt‟-Absolventin Jula Tomczak auf der Bühne


Premiere von "Arsen und Spitzenhäubchen" am Mittwoch, den 29. September 2010


Jula Tomczak ist nervös. Morgen hat sie ihre erste Aufführung mit der Theatergruppe der Mittelstufe des Erasmus Widmann Gymnasiums. Sie spielt Jonathan Brewster in „Arsen und Spitzenhäubchen, das berühmte Theaterstück von Joseph Kesselring. 

Die Proben und Vorbereitungen zu dieser Aufführung im Schulzentrum West begannen schon letztes Jahr. Jula war schon in der Theater AG als sie sich auch für die Teilnahme an „Abenteuer Vielfalt entschieden hatte. „Ich habe Beides parallel gemacht und konnte es recht gut verbinden, sagte Jula. Was sie bei „Abenteuer Vielfalt lernte, setzte sie gleich bei den Proben in der Theater AG um und später in einer Grundschule.

Als Absolventin des Ausbildungsprojekts hat Jula zwischen April und Juli dieses Jahr ihre ersten Erfahrungen als Jugendbegleiterin an der Haller Grundschule am Langen Graben gemacht. Also hat sie ihre „Premiere als Jugendbegleiterin schon hinter sich und erfolgreich gemeistert. Jetzt geht es um das Theaterspielen. 

Durch die „Abenteuer Vielfalt-Ausbildung lernte sie Wichtiges- für ihre Arbeit mit Grundschulkinder, ihre Aufführungen auf der Bühne aber auch für sich selbst : „aus mir raus kommen und mich mehr trauen.

Näheres über Jula und ihre Erfahrungen mit 
„Abenteuer Vielfalt
 in unserem Interview: „Auf die Treppe, fertig, los! und in ihrem Bericht als Jugendbegleiterin: „Was machen wir?


Arsen und Spitzenhäubchen von Joseph Kesserling
Die Theatergruppe der Mittelstufe des Erasmus Widmann Gymnasiums
Mittwoch, den 29. September 2010
Freitag, den 1. Oktober 2010
jeweils um 19 Uhr - Eintritt frei
Aula Schulzentrum West
Berliner Straße 16
Tel 0791 95 52 51


Text: Patricia Masibay

Samstag, 25. September 2010

Abenteurer Gesucht! Mach Mit!

Dienstag, 7. September 2010

Förderer für die Ausbildungsprojekt "Abenteuer Vielfalt" gesucht

Die Kindergruppe (am Langen Graben) zeigt ihr Können mit einem improvisierten „Tanz mit Papier zur Freude der Eltern.

Das Projekt „Abenteuer Vielfalt“ schaut auf Meilensteine zurück und blickt in die Zukunft

Mit dem Ende des Schuljahres 2010 ist auch die erste Staffel des Theaterprojekts „Abenteuer Vielfalt" beendet worden. Zwei Theaterpädagogen und zwei interkulturelle Trainerinnen hatten dabei acht Jugendliche zu Jugendbegleitern ausgebildet. Jetzt blickt das „Abenteuer Vielfalt“-Organisationsteam auf das kommende Schuljahr und freut sich auf neue Abenteurer. Für die Fortsetzung des Projekts im Oktober braucht das Team wieder finanzielle Unterstützer.

 „Wir suchen Förderer, um gemeinsam Haller Jugendlichen auch weiterhin die Chance zu bieten, interkulturelle Kompetenz zu erwerben und ihr soziales Engagement für Kinder zu fördern“, so Farnaz Schäfer, Mitgründerin des Internationalen Frauenkreises und Mitglied des Organisationsteams „Abenteuer Vielfalt“.

Das Theaterprojekt 'Abenteuer Vielfalt' ermöglicht das Erlernen und Erleben vom positiven Umgang mit der 'Vielfalt'. Das Projekt ist gleichzeitig eine sechsmonatige Ausbildung zum Jugendbegleiter. Die Ausbildung für die jugendlichen Teilnehmer ist vielfältig: Übungen in Theaterimprovisation, theoretische Einführung und praktische Auseinandersetzung zum Thema Vielfalt und Interkulturalität sowie Übung als Spielleiter“, erklärt Rainer Möck, Theaterpädagoge und ein weiteres Mitglied des Organisationsteams.

Vier Absolventen des Projekts „Abenteuer Vielfalt“ gaben ihre erworbenen Fähigkeiten an Grundschulkinder bereits weiter, als Jugendbegleiter an der Grundschule in Steinbach und am Langen Graben. Insgesamt 23 Grundschulkinder nahmen an den beiden Kursangeboten teil und präsentierten abschließend den Eltern eine kurzweilige Aufführung.

Förderer und interessierte Jugendliche können sich bei Dr. Ruth Steinke, Volkshochschule Schwäbisch Hall e.V. melden. 
Am 12. Oktober 2010 ist der Start für den zweiten Ausbildungskurs geplant.

Dr. Ruth Steinke
Tel 0791 97 06 60, Mittwochs von 9 bis 12 Uhr


„Abenteuer Vielfalt an der Grundschule Steinbach mit 
Jugendbegleitern Mira Scherrer und Jannik Weiße. 

„Abenteuer Vielfalt am Langen Graben mit 
Jugendbegleiterinnen Kamila Zareba und Jula Tomczak.


Fotos: Patricia Masibay

Mittwoch, 14. Juli 2010

(D)Ein Sommernachtstraum: Jannik Weiße improvisiert ein Interview hinter der Bühne

Jannik Weiße mit Asli Askoy nach erfolgreicher Premiere

Seine Neugier führte Jannik Weiße, Abenteuer-Vielfalt-Jugendbegleiter, hinter die Kulissen der Aufführung der Theater AG des Erasmus-Widmann- Gymnasiums und zu einem Gespräch mit einer Teilnehmerin. 

Durch Janniks Spontaneität wurde aus diesem Gespräch ein Interview mit Asli Aksoy für diesen Blog. Er war neugierig über ihre Erfahrung mit Tina Koball, Theaterpädagogin und Leiterin dieser Gruppe. Tina war Jannik schon bekannt durch das Abenteuer Vielfalt Projekt. Er dachte sich, wenn er Asli schon einmal ausfragt, könnte er ihre Antworten auch niederschreiben und als Interview anderen mitteilen. Gedacht, getan!

Anfangsszene

Oberon entzaubert Titania

Die Aufführung, Kernszenen aus Shakespeares berühmtem Stück „Ein Sommernachtstraum" gemischt mit unterhaltsamen Spielen, war kurzweilig. Tina Koball erklärt: „Das Projekt ist als ein Theaterexperiment zu verstehen. Die Idee ist, dass alle gemeinsam spielen, dabei werden die Rollen immer wieder gewechselt: mal sind sie Oberon, Puck, Hermia oder einfach  DarstellerIn. Das Entdecken von eigenen Grenzen und Vermitteln von Spielfreude, sowie die theatrale Auseinandersetzung mit Text und Thema, lag mir während der Arbeit sehr am Herzen." Sie hat den Schülerinnen und Schülern neue, manchmal ungewöhnliche Theatermethoden nahe gebracht. Ihr Ziel, eine unterhaltsames Theatererlebnis für alle– Spieler sowie Zuschauer - ist gelungen.

Zuschauerin Gabriele Scherrer lobt: „Mir hat die Aufführung sehr gut gefallen. Beeindruckend fand ich die vielen Tanzszenen und diesen spielerischen, theatralischen Umgang mit ‚DEM’ Thema dieser Altersgruppe: wer mit wem oder doch nicht geht oder gerne würde... Mit welchem Mut und welcher Ernsthaftigkeit die Jugendlichen das gemacht haben! Klasse!"

Ähnliche lobende Worte von Thomas Höll: „Es war eine tolle Aufführung, hat Riesenspaß gemacht zuzugucken! Die Spielfreude der Schauspieler war greifbar; fantastische Regieeinfälle und auch einiges zum Lachen!"


Nach der erfolgreichen Aufführung sucht Jannik mit Notizbuch in der Hand die Darstellerin Asli Aksoy und verwandelt sich vom Zuschauer zum Interviewer:

Die Proben und das Arbeiten mit der Leiterin der Theater-AG am Schulzentrum West und Theaterpädagogin Tina Koball

Wann hat eure AG angefangen zu üben und zu proben?
Insgesamt haben wir 26 Proben absolviert. Diese haben unter der Woche während der Schulzeit immer mittwochs stattgefunden.

Wie war das Arbeiten mit Tina?
Es war etwas komplett Neues für mich mit Tina zu arbeiten. Ich war schon davor in der Theater AG, doch als Tina uns das erste Mal nun leitete, war es für mich etwas total anderes. Tina ist z.B. viel mehr „ins Detail“ gegangen, alles sollte eben sehr schön oder auch perfekt werden. 

Sie schmunzelt und sagt: Ich würde sie schon fast als Perfektionistin bezeichnen. Anders war auch, dass sie uns viel mehr gefordert hat.
Anfangs fand ich die Übungen, die wir machten bevor wir das Stück einübten, kindisch, doch ich sagte mir, dass es wohl einen Sinn haben würde.
Sie hat es toll gemacht.

Was hast du für Probleme während eurer AG wahrgenommen?
Ich denke ein Problem war, dass während der Proben einfach Schüler ein oder ausgestiegen sind. So musste alles immer wieder umdisponiert werden, was uns natürlich einiges an Zeit gekostet hat.

Ein anderes Problem, welches ziemlich am Ende der AG auftrat war, dass wir meines Erachtens den Text für das Stück zu spät angefangen haben zu lernen. Außerdem fand ich es blöd, dass wir nur vier Mal auf der Bühne in der Aula proben konnten.

Was fandest du toll an den Proben?
Ganz großartig fand ich, dass wir alle, also alle AG-Teilnehmer toll als Gruppe zusammengewachsen sind. Zudem hat mir ziemlich alles während der Treffen Spaß gemacht. Ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein.

Gedanken und Gefühle vor und nach der Aufführung

Wie fühlst du dich vor der Aufführung?
Ich bin noch ziemlich entspannt, aber ich spüre trotzdem schon das Kribbeln im Bauch.

Hast du irgendwelche Ängste oder Befürchtungen, dass etwas schief gehen könnte?
Nein, ich denke dass alles super wird, da wir uns ja auch gut vorbereitet haben. Natürlich freue ich mich schon riesig und kann es kaum erwarten auf die Bühne zu gehen.

Wie war es für dich bei der Aufführung, was ist gut gelaufen? Was nicht so gut?
Ich fand, dass alles super gut gelaufen ist. Besonders toll fand ich, dass wir alle das erste Mal so gut die Gefühle spielen konnten. Ich bin richtig stolz auf uns, vor allem auf Jenny, die eingesprungen ist, als ein anderes Mädchen nicht weiter spielen konnte, da sie sich hinter der Bühne verletzt hatte.

Am Anfang war ich noch ganz locker, doch als ich dann richtig auf der Bühne stand, hab ich richtig Herzklopfen bekommen, hat sich dann aber zum Glück wieder gelegt.


„(D)Ein Sommernachtstraum“ wurde von der Theater AG der Unterstufe des Erasmus Widmann Gymnasiums zwei Mal in der Aula des Schulzentrums West in Schwäbisch Hall aufgeführt. Das Interview fand am Premierenabend (16. Juni 2010) statt.



Text: Patricia Masibay und Jannik Weiße
Fotos: Patricia Masibay

Montag, 5. Juli 2010

Jannik Weiße: "Abenteuer Vielfalt" Jugendbegleiter


 Mira und Jannik lernen die Kinder kennen und erleben
schon am ersten Tag ihre Kreativität und Begeisterung.


Bei der Vorbereitung für die Präsentation schaut 
Theaterpädagogin Tina Koball zu.


Be der Präsentation sind viele interessierte Besucher.
Die Kinder und das Jugendbegleiter Team ernten viel Applaus.


In dem Projekt Abenteuer Vielfalt erlernen und erleben Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren wie sie einen positiven Umgang mit Vielfalt durch Theaterimprovisation und Theaterspiel weitergeben können.

Mit dieser erlangten interkulturellen- und Anleitungskompetenz haben vier Absolventen des Projekts Abenteuer Vielfalt in zwei Haller Schulen mit Kindergruppen von April bis Juli 2010 als Jugendbegleiter gearbeitet.

Das Jugendbegleiter Team für die Grundschule Steinbach bestand aus Mira Scherrer und Jannik Weiße.


Jannik berichtet über seine Erfahrung als Jugendbegleiter:

Der Gedanke als Jugendbegleiter zu arbeiten hat mir von Anfang an gleich gefallen. Mir war klar, dass es für Mira und mich eine sehr anspruchsvolle Aufgabe werden wird. Doch dass es letztendlich so viel Spaß macht und ich nach den acht Übungsstunden gar nicht mehr aufhören wollte, hätte ich nicht gedacht.

Am Freitag den 30. April 2010 um 13:30 Uhr haben wir mit unserer ersten Übungsstunde an der Grundschule Steinbach mit zehn Kindern, einem Jungen und neun Mädchen als Jugendbegleiter begonnen. Im Vorfeld hatten Mira und ich uns schon Gedanken gemacht, mit welchen Übungen wir arbeiten wollten, doch wir konnten noch nicht sagen welche Ziele wir mit den Kindern verfolgen wollten. Natürlich hatten wir schon einige Ideen, wie z.B. Vielfalt und Einzigartigkeit in der Gruppe zu suchen und zu finden oder die Spontaneität der Kinder zu fördern wie z.B. durch Improvisationsübungen.

Nach den ersten beiden Malen war es dann so weit: Wir haben bemerkt, dass die Kinder während der ganzen eineinhalb Stunden nicht ruhig genug waren oder sich nicht richtig konzentrieren konnten, wenn wir Übungen im Wechsel machten, wo Konzentration und kurz darauf Action im Vordergrund standen. Aus diesem Grund beschlossen Mira und ich unsere Stunden neu zu konzipieren und sie in zwei Teilen zu planen:

1.   Teil: Action, körperlich Auspowern und viel Spaß haben, durch z.B. verschiedene Fangspiele. So wollten wir erzielen, dass die Kinder nach der anstrengenden Schule und dem vielen sitzen sich bewegen und danach für den 2. Teil der Stunde bereit sind, sich wieder zu konzentrieren.

2.   Teil: körperliche Selbstwahrnehmung, Impro, Miteinander/Gemeinschaft und Vielfalt, in Übungen in denen es wichtig ist, sich ganz auf sich oder auf die Gruppe zu konzentrieren.

Als wir diese Planung umsetzten funktionierte es (glücklicherweise) genau so wie wir uns es vorgestellt hatten. Auch für die Kinder war es wichtig, eine klare Struktur zu haben, an die sie sich halten konnten. Durch z.B. ein Spiel nach Wahl der Kinder vor der Pause vom 1. zum 2. Teil, konnten Mira und ich ein kleines Highlight erzeugen, worauf die Kinder sich freuen konnten.

Die Kinder sind begeistert bei der Sache. Wir arbeiten sehr gerne mir ihnen und ich denke sie auch gerne mit uns. Ich finde sie haben eine unglaubliche Entwicklung gemacht, gerade in Sachen Spontaneität, vertrauen in die Gruppe und im (Theater-) Spielen. Oft kam es vor, dass ich verblüfft war auf welche großartigen Ideen sie kamen, wenn es darum ging frei zu spielen und zu improvisieren. Jeder von ihnen hat eigene Stärken. Die eine kann toll Reden halten, ein anderer wiederum gut gestikulieren.

Anfangs hatte ich Bedenken, da wir nur einen Jungen in der Gruppe hatten. Doch diese negative Befürchtung hat sie schnell gelegt da es keinerlei Probleme zwischen dem Jungen und den Mädchen gab. Zudem haben wir ein Mädchen mit Behinderung in unseren Reihen, für die es nicht immer einfach ist, bei verschiedenen Übungen mit zu machen. Doch sie wird von uns, aber vor allem von den anderen Kindern, was ich wunderbar finde, mit durch diese Zeit genommen.

Wir alle haben gemeinsam an einer Präsentation für die Eltern und Schüler der Kinder gearbeitet. Dieser Wunsch wurde von der Gruppe selbst geäußert und wir haben uns alle schon sehr darauf gefreut. In ihr wollen wir Spiele und Übungen, die die Kinder gern machen, oder super können performen und somit den Eltern und Lehrern zeigen, was wir alle zusammen gemacht und geleistet haben.

Die Präsentation fand am letzten Tag statt, nach Ende der regulären Einheit. Wir waren alle sehr aufgeregt- die Kinder, Mira und ich. Aber vor allem freuten wir uns sehr auf die Aufführung. Es klappte wunderbar. Die Kinder spielten noch genauer als in den Proben und bekamen auch großen Applaus für ihre tolle Leistung. Es hat ihnen sehr viel Spaß gemacht, und man hat ihnen angesehen, dass sie Freude am Spiel hatten.

Ich und Mira, ich denke ich kann auch für sie reden, sind sehr froh solch eine Erfahrung gemacht zu haben und haben großes Interesse mit den Kindern weiterzumachen.


Text: Jannik Weiße
Photos: Patricia Masibay