Mittwoch, 25. April 2012

Etwas Neues, Anderes:  „Abenteurerin“ Steffi stellt sich selbst vor!


In der dritten Staffel von Abenteuer Vielfalt (2011/2012) waren wieder eine bunte Mischung von Teilnehmenden. Die 16-jährige Abenteuer-Vielfalt-Absolventin Angel Stefania Casanova Benavides, auch als Steffi bekannt, stellt sich vor.

Mein Name ist Angel Stefania Casanova Benavides. Ich bin in Bogota, Kolumbien geboren. Ich habe bis zu meinem fünften Lebensjahr in Kolumbien gelebt, bei meiner Oma. Dann, kurz vor meinem sechsten Geburtstag wurde ich und meine Schwester Natalia von unserer Mutter nach Deutschland geholt. Dort hat sie meinen Stiefvater Oliver geheiratet. Ich habe in Ditzingen (nahe Stuttgart) gelebt. Als ich neun Jahre alt war, ist meine Familie nach Wallhausen in ein altes Haus (früher eine Gaststätte) umgezogen.

Meine Hobbies sind Lesen, Zeichnen, Klavier spielen, und „Free Fight“ (gemischte Kampfkünste). Ich mag Geschichten über Vampire und Werwölfe und über starke Frauen, wie zum Beispiel „Antonyms Wille“ und „Die Samenhändlerin“, beides von Petra Durst-Benning. Zeichnen tue ich eigentlich alles: Manga (japanische Begriff für Comics), Gegenstände (wie Bälle oder Früchte) und auch Tiere und Gesichter von Menschen. Ich habe mit 11 Jahren damit angefangen. Ich mache es nicht regelmäßig, jedoch drei- bis viermal im Monat.

Klavier spiele ich erst seit ein paar Monaten und der Lehrer sagt schon, ich wäre wirklich gut. „Free Fight“ ist meine Lieblingsbeschäftigung. Früher, als ich zehn Jahren alt war, habe ich Unterricht genommen. Jetzt übe ich fast jeden Tag zwischen 30 und 60 Minuten an meinem Boxsack, weil ich finde, das eine Frau oder ein Mädchen sich verteidigen sollte.

Interesse und Erfahrung mit Theater
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht so viele Erfahrungen im Theater hatte.  Ich spielte 2009 in meiner Schule in Kirchberg die Hauptrolle in einem Theaterstück über Martin Luther King: seine Ehefrau Coretta Scott King. Ich war sehr nervös, weil ich gleich die Hauptrolle bekam und ich sollte singen, weil Coretta Scott King eine Sängerin war. Dass ich singen sollte fand ich nicht so toll. Letztendlich habe ich aber nicht singen müssen, weil ich furchtbar singe. Es war eine tolle Erfahrung, weil es neu für mich war, vor so vielen Menschen zu schauspielern.

Ich liebe das Theater, wenn ich sehe wie jemand etwas ganz anderes spielt und sich vollkommen dem hin gibt, aber nicht für die Zuschauer, sondern für sich selbst. Weil man es liebt und es das Leben ist! Ich habe solche Momente erlebt, als ich im Theaterstück von König der Löwen war, es hat mich einfach mitgerissen. 

Außerdem gefällt es mir, wie abwechslungsreich alles im Theater ist. Ich denke ich könnte nicht immer in einem Büro sitzen oder jeden Tag das Gleiche machen, das würde mich einfach deprimieren.


Vielfalt 
Etwas Neues, etwas Anderes, heißt für mich Vielfalt. Ich finde Vielfalt ist sehr positiv und dass jeder Mensch das braucht, um in dieser vorgeschriebenen Welt klar zu kommen.
Ich denke die Schwierigkeit liegt darin, dass man offen dafür sein muss. Man muss locker sein und es einfach auf sich zukommen lassen. 


Das Projekt „Abenteuer Vielfalt"
Ich habe im Internet nach etwas gesucht, das mit Schauspielerei zutun hat, etwas mit Aufführungen. Ich habe andere Projekte gesehen, aber alle haben etwas gekostet oder hatten schon angefangen. Manche haben auch nicht mit meiner Zeit überein gestimmt. Dann habe ich das Projekt „Abenteuer Vielfalt“ entdeckt und sagte mir: Naja, was soll´s? Klingt ja nicht schlecht. Probiere es aus, besser als nichts zu machen. Ich habe das Projekt falsch verstanden- ich wusste nicht, dass es eine Ausbildung zur Jugendbegleiterin ist und dass man Theaterimprovisation lernt und nicht „richtiges“ Theater. Aber ich war nicht enttäuscht. 

Mein erster Tag war nicht seltsam, es war nur so, dass ich Keinen kannte und der Weg nach Schwäbisch Hall sehr lang und wirklich ermüdend war. Die anderen Mädchen im Projekt haben mich wirklich herzlich begrüßt und waren offen und freundlich, so dass ich mich schnell angefreundet habe. Ich habe mich entschieden, weiter zu machen, weil ich den ersten Tag gut und witzig fand. 

Die vielen Übungen und Informationen, die Tipps und die freundliche Art von allen (die Gruppe, Begleiter und Organisationsteam) haben mir gefallen. Da ich am Anfang nicht wusste, was wir machen sollten, fand ich, dass alle so geduldig waren, es mir zu erklären (weil ich ja weiß, dass ich kein einfacher Mensch bin). Alle haben sich wirklich Mühe gegeben und gute Ideen vorgebracht.

Ich habe eine Menge gelernt durch die Ausbildung. Ich bin offener für neue Dinge und ich finde, es hat mir geholfen zu wissen, was ich mir gut für meine Zukunft vorstellen kann.

Aus einem Regenschirm macht Steffi eine Pfeife.
Steffi lächelt und wartet auf die Reaktion von Kate. Die Gruppe beobachtet die Spielsitaution und gibt Rückmeldung.


Text: Steffi Casanova Benavides
Fotos: Patricia Masibay

Dienstag, 10. April 2012

Wir Sind Bereit! Neue Abenteuer-Vielfalt-Jugendbegleiter erhalten ihre Zertifikate.


Absolventen der 3. Staffel, mit Rainer Möck (rechts) und Farnaz Schaefer (links) und Paz Padilla (Mitte) vom Internationalen Frauenkreis Schwäbisch Hall. Foto: ae

Die 3. Staffel der interkulturellen Jugendbegleiterausbildung fand am 27. März, bei der offiziellen Übergabe der Zertifikate, ihren Abschluss.

In den vergangenen sechs Monaten wurden neun Jugendliche zu JugendbegleiternInnen (Fach: Theaterpädagogik) ausgebildet und sind nun bereit ihre erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen Kindern regionaler Grund- und Ganztagsschulen zur Verfügung zu stellen.

Ziele der Ausbildung sind die sozialen Kompetenzen und die Selbstständigkeit der Jugendlichen zu stärken und ihre kreativen Fähigkeiten und interkulturelle Kompetenz zu fördern. In der Ausbildung wurden u. a. Improvisationsspiele und Darstellungsgrundlagen vermittelt, Gruppenprozesse wurden spielerisch angeregt und unterstützt. Somit wurde eine Sammlung theaterpädagogischer Übungen vermittelt, die heute zum Repertoire der TeilnehmerInnen gehört.

Am Ende der Ausbildung standen eine öffentliche Präsentation für PädagogInnen und Interessierte am 5. März, im Rahmen des „Culturcafés International“ und eine beobachtete Unterrichtseinheit in der Grundschule Am Langen Graben, bei der die Absolventen Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen mussten. Beide wurden von der Gruppe großartig gemeistert.

Nach den Osterferien engagieren sich Teams aus jeweils zwei Absolventen u. a. in Grundschulen in Schwäbisch Hall, Steinbach und Breitenstein.


Szenen aus der Präsentation am 5. März 2012
Inna, Kristin, Aylin und Steffi stellen ein „Lieblingsfoto“ dar. Foto: fls.
Helen und Kristin improvisieren eine Konfrontationsszene. Foto: fls.
Text: Andreas Entner
Fotos: Andreas Entner (ae)
©Freilichtspiele/Jürgen Weller Fotografie (fls)