Montag, 31. Dezember 2012

Rückblick 2012 und Vorschau 2013 - Zehn Jugendbegleiter engagierten sich in fünf Schwäbisch Haller Grundschulen

Aylin und Kristin bei ihrem Einsatz in der Grundschule

Abenteuer Vielfalt Jugendbegleiter blicken zurück auf ihre Zeit mit den Kindern in 2012 und freuen sich auf das kommende Jahr:

in der Grundschule Steinbach
Juni - Juli 2012 und September 2012 - Juni 2013

„2012 war eine Herausforderung, weil wir Teilnehmer verschiedenen Alters und unterschiedlicher Kenntnisstände unter ein Hut bringen mussten.“
Jannik Weiße- Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 1

„Ich mache weiter, weil es mir Spaß macht und es mich freut zu sehen, dass die Kinder auch Spaß beim Theaterspielen haben."
Helen Streicher - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 3



in der Grundschule Hessental
Dezember 2011 -  März 2012 und Oktober 2012 - Februar 2013

„2012 war eine Zeit mit manchen Hürden aber es hat trotzdem immer viel Spaß gemacht."
Saskia Schneider - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 2

„Ich mache weiter, weil ich lerne wie ich besser auf die Kinder eingehen kann und dabei auch die Vielfalt der Kinder entdecke.“
Jannika Schneider - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 2



in der Friedensbergschule
Mai - Juni 2012

„2012 war erfahrungsreich. Anfangs war es eine Herausforderung aber nach und nach hat es immer mehr Spaß gemacht und Wirkung bei den Kindern gezeigt.“
Kristin Kumria - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 3

Ich möchte weitermachen als Jugendbegleiter, weil es eine tolle Erfahrung ist und ich gerne mit Kinder arbeite.“
Aylin Saglam - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 3



in der Grundschule Kreuzäcker
April - August 2012

„2012 war schön und angestrengt. Es hat Spaß gemacht die Entwicklung der Kinder anzusehen.“
Claudius Baisch - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 2

„Ich möchte gerne weitermachen, weil ich in meiner Tätigkeit als Jugendbegleiter eine sinnvolle Aufgabe und einen Ausgleich zu meinem Schulalltag sehe.“
Clara Schnell - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 2



in der Rollhof Grundschule
April - Juli 2012

„In 2012 hat mir die Jugendbegleiter Arbeit beigebracht wie man mit Kindern umgeht und wie man ihnen spielerisch etwas beibringt und viel Spass dabei hat.“
Katelynn Ramey - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 3

„Ich möchte gerne weitermachen, weil mir die Arbeit mit Kindern viel Spaß und Freude bringt und ich durch die Dinge, die ich in der Abenteuer Vielfalt Ausbildung gelernt habe mit der Gruppe vieles lebendig darstellen kann.“
Luisa Heinold - Absolvent, Abenteuer Vielfalt Staffel 3


Foto: Patricia Masibay

Sonntag, 23. Dezember 2012

Schöne Erinnerungen – Abenteuer Vielfalt Jugendliche nehmen Teil am Kulturprojekt der Schwäbisch Haller Partnerstadt Neustrelitz.


Kristin Kumria trägt die Gruppe in das Goldene Buch der Stadt Neustrelitz ein. Von links nach rechts: Katelynn (Kate) Ramey, Friederike (Rike) Scherzer, Luisa (Lui) Heinold und Helen Streicher.   Die Gruppe vor dem Turm der Stadtkirche.

In Juni 2012 reiste fünf Absolventen der Abenteuer Vielfalt Staffel 3 auf Einladung nach Neustrelitz, Partnerstadt von Schwäbisch Hall. Unter dem Motto „europäische Begegnungen“ gestaltete die Stadt das Kulturprojekt „Jugend tanzt und musiziert für Europa" als kreative Woche.

Vom 5. bis 11. Juni 2012 trafen sich Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahre aus verschiedenen Partnerstädten von Neustrelitz. Neben ihre Vorbereitungen für das große öffentliche Auftritt zum Schluss auf der Festspielbühne im Schlossgarten hatten die Jugendlichen die Gelegenheit sich durch verschiedene Freizeitangebote besser kennen zu lernen. Das Gefühl als Teil einer gemeinsamen Europa sowie das Engagement für Europa sollte durch diese Erfahrungen gestärkt und unterstützt.

Über die Erfahrungen der Abenteuer Vielfalt Gruppe berichtet Kristin Kumria:

Neustrelitz hat etwa 21.200 Einwohner gehört zum Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und ist seit 1988 eine Partnerstadt von Schwäbisch Hall.

Ankommen in Groß-Quassow
Als Lui, Kate, Rike, Helen und ich nach einer langen Anreise mit dem Zug endlich in Groß-Quassow ankamen, wussten wir noch nicht so recht, auf was wir uns da eigelassen hatten. Beim Anblick unseres eher bescheidenen Bungalows, in dem wir die nächsten Tage hausen sollten, tauschten wir bereits vielsagende Blicke. Um es kurz zu fassen: Eng und nicht ganz sauber. Es frustrierte uns etwas, dass gleich gegenüber eine Reihe riesengroßer und luxuriös ausschauender Bungalows stand, die zudem unbewohnt waren. Dafür war das Gelände, umso schöner. Viel Grün, viele Bäume und direkt am See und wenn man Glück hatte, lief einem der Camp-Hase, der hier sein zu Hause gefunden hatte, über den Weg.

Zuvor hatte sich uns Andreas Schrader, der das ganze Projekt leitete- und das bereits seit 10 Jahren, vorgestellt und uns begrüßt. Den restlichen Tag verbrachten wir mit der Erkundung des Camps und vor dem Mini-Fernseher in unserem Bungalow.

Erste Tag in Neustrelitz
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Neustrelitz und begaben uns gemeinsam mit den Tänzern aus Russland und Polen ins Rathaus, wo uns Bürgermeister Grund von Neustrelitz, begrüßte, während seine Worte zuerst auf Russisch und anschließend auf Polnisch übersetzt wurden. Danach durfte sich jede Gruppe in das Goldene Buch der Stadt Neustrelitz eintragen. Anschließend machten wir eine Stadtrundfahrt mit dem Bus und betrachteten Neustrelitz von oben auf dem Turm der Stadtkirche. Das Zentrum der Stadt bildet ein großer Kreisverkehr, der mit Bänken, Bäumen und Springbrunnen bestückt ist und von dem Straßen in alle Himmelsrichtungen ausgehen. Die darauffolgende dreistündige Schifffahrt war anfangs noch sehr interessant, zog sich danach aber doch etwas in die Länge, weshalb ich aus versehen, den Kopf auf die Tischplatte gelegt, einschlief. Das Reisen mit der Deutschen Bahn macht einem am zweiten wohl immer noch zu schaffen…

Erkundung und Bewunderung
Am Donnerstag besichtigten wir die nahe liegende Burg Wesenberg und starteten, zurück in Groß Quassow, eine Kanutour auf der
Mecklenburgischen Seeplatte. Wir fuhren durch ein sehr schönes und ruhiges Naturschutzgebiet und beendeten die Kanutour mit einem Wettfahren. Am Abend machten wir uns auf den Weg nach Neubrandenburg und besuchten das Konzert „Vom Broadway in die Welt“ in der hellen und modern eingerichteten Konzertkirche Neubrandenburgs.

Am Tag darauf fuhren wir erneut nach Neustrelitz und besuchten dort das Slawendorf, das 1994 zur Erinnerung an die Zeit, in der Mecklenburg-Vorpommern von slawischen Stämmen besiedelt wurde, direkt am Zierker See gebaut wurde. Uns Abenteurern gefiel dieser Programmpunkt ganz besonders, da wir altertümliches Handwerk, wie Filzen, Specksteinbearbeitung, Weben, Tonen oder Körbe Flechten selbst ausprobieren und anschließend mit nach Hause nehmen durften.

Gegen Nachmittag versammelten sich alle Gruppen in der Turnhalle Jawaharlal-Nehru in Neustrelitz, in der die polnischen und russischen Tänzerinnen und Tänzer ihre Tänze probten. Wir beobachteten sie dabei voller Bewunderung und fragten uns gleichzeitig, wie wir unser Improvisationstheater in die Aufführung im Schlossgarten Neustrelitz geschickt einbauen konnten. Um ehrlich zu sein, herrschte bei uns pure Verzweiflung, da wir das Gefühlt hatten, vollkommen fehl am Platz zu sein. Und der Kommentar von Andreas: „Das sind größtenteils gecastete Tänzer, das sind die Besten der Besten!“ bestätigte uns nur noch mehr darin. Wir waren dagegen einfach nur ein paar Jugendliche in Jeans und T-shirt, die zusammen etwas Spaß haben wollten.

Spielen, Planen, Proben
Unsere Freizeit verbrachten wir unter anderem darin, ein spaßiges Remake von „Rotkäppchen“ zu drehen, da sich die waldige Umgebung sehr dafür anbot. Besondere Outfits oder Kostüme, wie unsere russischen und polnischen Kollegen, besaßen wir nicht. Wir wussten, dass unser Theater etwas ganz anderes war und leiteten eine Krisensitzung ein, in der wir besprachen welche Übungen und Spiele wir präsentieren würden, mit denen wir gleichzeitig das Publikum mit einbinden konnten, denn das war das einzige, was uns einigermaßen angebracht erschien.

Am Samstag probten wir auf der Bühne im Schlossgarten in Neustrelitz unseren kleinen Auftritt und probierten unsere Mikrophone aus. Wir wurden zwischen den Tänzen eigeteilt, um die Aufmerksamkeit des Publikums aufrecht zu erhalten und nach den aktionsreichen Tanzeinlagen wieder etwas Ruhe in das Ganze zu bringen.

Bühne Frei für Vielfalt
Zur Eröffnung des Programms „Jugend tanzt und musiziert für Europa“ ließ man tausend blaue Europaluftballons in den Himmel steigen. Als erstes moderierten Kate und Helen das Spiel „Bank“ an, in dem es darum geht, eine Person wortlos dazu zu bringen, die Bank, auf der sie sitzt, zu verlassen. Dazu holten die beiden ein paar freiwillige Zuschauer, darunter auch Kinder, auf die Bühne. Von juckenden Läusen bis zum bakterienreichen Husten war alles dabei. Das Spiel kam gut an und es wurde oftmals gelacht.

Ich moderierte das zweite Spiel „Image of“ (Bild von), bei dem man Begriffe pantomimisch darstellen musste. Die Anzahl der Freiwilligen war sehr gering (Zitat von Andreas: „Das sind Mecklenburger“, was so viel bedeutete wie „die sind etwas unterkühlt“) und daher forderte ich die gesamte zweite Reihe auf, auf die Bühne zu komme, dich sich nur widerwillig in Bewegung setzte. Auch ein paar kleine Mädels wagten sich nach vorne und alle stellten sich in einer Reihe mit dem Rücken zum Publikum auf. Ich gab Begriffe vor wie z. B „Image of Vampir“, woraufhin sich die Mitspieler umdrehen und gleichzeitig einen Vampir darstellen mussten. Auch dieses Spiel sorgte für die notwendige Erfrischung und Kurzweiligkeit.

Am Ende des Abends bedankte sich Andreas Schrader herzlich bei allen Schauspielern und Gästen. Zum Schluss kamen alle Darsteller auf die Bühne, verbeugten sich und tanzten und klatschten. Auch die Abenteuer Vielfalt Gruppe tanzte mit (wenn auch nicht ganz so professionell). Den Abschluss des Abends krönte ein tolles Feuerwerk. Am nächsten Morgen fuhren wir mit einer Haller Reisegruppe zurück nach Schwäbisch Hall, wobei wir noch eine zweistündige Pause in Halle an der Saale einlegten, die wir nutzten, um uns die Stadt ein wenig anzuschauen. Insgesamt hatten wir viel Spaß, auch wenn wir des Öfteren an unseren Fähigkeiten gezweifelt haben. Nächstes Jahr würden wir gern wieder dabei sein.


Text: Kristin Kumria
Fotos: Farnaz Schaefer, Internationaler Frauenkreis Schwäbisch Hall

Dienstag, 11. Dezember 2012

„Den Umgang mit Vielfalt finde ich abenteuerlich.“  Ein Gespräch mit Theaterpädagoge Andreas Entner

Andreas Entner in Februar 2012, Theaterpädagoge und Schauspieler, sieht schöne Spielmöglichkeiten in seinem neuen Wohnort, Schwäbisch Hall.



Seit Januar 2012 arbeitet Andreas Entner als Theaterpädagoge bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall. Er ist Nachfolger von Verena Sciecielski (nun stolze Mutter von einem Sonntagskind) und das neueste Mitglied des Abenteuer-Vielfalt-Teams.

Andreas Entner ist 36 Jahre alt, geboren in Werner an der Lippe und aufgewachsen im Ruhrgebiet. Schon in seiner Kindheit hat er Erfahrungen auf die Bühne gemacht: „Ich hab' in der Grundschule schon hin und wieder Theater gespielt und schon sehr früh angefangen Musik (Gesang und Gitarre) zu machen. Für mich war die Bühne immer interessant.“ 

Als er 16 war hat er die deutsche Filmkomödie „Kleine Haie“ von Sönke Wortmann gesehen, „wo es halt darum geht, dass ein paar junge Männer auf die Schauspielschule wollen" und er dachte „das ist nicht etwas, das ich mir nur angucken kann, das kann ich ja auch selber machen, wenn ich es will!" Er sprach mit seinen Eltern über seinen Wunsch Schauspieler zu werden und bekam als Antwort: „Ja, das kannst du machen, Junge, aber du muss allein sehen wie du da hin und wieder nachhause kommst.“ Die nächste Schauspielschule war mit öffentlichen Verkehrsmittel fast drei Stunden entfernt. „Fünf, sechs Stunden jeden Tag in der Bahn verbringen, da hatte ich kein Lust zu und so habe ich das erstmal gelassen.“ 

Statt der Schauspielschule hat er zunächst eine Ausbildung zum Informations-technischen-Assistenten angefangen. Nach einem Jahr war ihm allerdings klar, das ist nichts für ihn. Er brach die Berufsschule ab und begann eine drei-jährige Ausbildung im Glaserhandwerk. Nach absolvierter Gesellenprüfung leistete er, mit 19 Jahren, seinen Zivildienst in einem Kinderheim. „Dadurch bin ich auf die Pädagogik aufmerksam geworden.“ Er hatte direkt einen guten Draht zu den Kindern und wurde schnell in den pädagogischen Alltag eingebunden. Die Arbeit machte ihm Spaß und er sah, wie die Kinder, durch seine Unterstützung, vorwärts kamen. 

Nach seinem Zivildienst stand die Entscheidung für seinen nächsten Schritt fest: eine Ausbildung zum Erzieher. In den drei Jahren Ausbildung und der anschließenden Tätigkeit in dem Beruf (fast 4 Jahre) hat er zwar kein Theater gespielt, war aber dennoch auf Bühnen zu finden und zwar als Musiker. Zwei Jahre war er Mitglied im Acapella-Chor „Dizzy Dozen“ und später Sänger einer Rockband.

Während er als Erzieher tätig war, suchte er nach interessanten Möglichkeiten der Weiterbildung. Ursprünglich wollte er sich zum Systemischen Berater ausbilden lassen. Doch dann erfuhr er durch einen Zufall von dem Berufsfeld des Theaterpädagogen. Der alte Traum vom Schauspiel wurde wieder wach gerüttelt und nach kurzem Hin und Her entschied der sich für diesen Weg.

Kurz nachdem er die berufsbegleitende Fortbildung zum Theaterpädagogen beendet hatte, fand er heraus, dass seine Eltern ihn mit 16 „herausgetrickst“ und bewusst vom Plan Schauspieler zu werden abgehalten hatten. „Sie haben mich bis zur Theaterpädagogik komplett und ständig unterstützt. Nur damals, als ich 16 war, wollten Sie nicht, dass ich zur Schauspielschule gehe. Sie hatten einfach Angst, dass ich später auf der Straße sitzen würde. Meine Eltern sind bodenständige Leute.“ 

Nach dieser Enthüllung, wurde ihm klar, er geht jetzt, mit 29 Jahren, zur Schauspielschule. Die Ausbildung in Köln dauerte vier Jahre. Neben der Ausbildung hat er fast alle seine gelernten Fähigkeiten im Nebenjobs als Glaser, als Hausmeister und als Theaterpädagoge (u. a. im Theater im Bauturm) eingesetzt, um die Privatschule zu finanzieren. Nach seine Ausbildung, „habe ich permanent gespielt, war immer auf der Bühne“. Vier Jahre Ausbildung und zwei Jahre auf der Bühne haben ihn etwas „bühnenmüde" gemacht. Er kam an den Punkt, an dem er merkte, er will seinen Fokus auf etwas anders lenken, seine Kreativität frei lassen und eigene Ideen umsetzen.

Darum machte er sich auf die Suche nach einer theaterpädagogischen Stelle, um wieder für eine Zeit hinter die Kulissen zu treten. Er fand „die Treppe". In seinem zweiten Schauspielausbildungsjahr hatte er darüber gehört, „in der Theaterszene sind ist Haller Freilichtspiele Bühne unter diesem Begriff bekannt.“

Er mag die Landschaft dieser Region und als er zum ersten Mal in Schwäbisch ankam, für das Bewerbungsgespräch im Dezember 2011, hat er sich sofort wohlgefühlt in der Stadt. Ebenso im Gespräch mit dem Intendanten Christoph Biermeier und dem Dramaturgen Georg Kisten,„die Leute fand ich sehr sympathisch". Alles ging schnell und im Januar 2012 zog er nach Schwäbisch Hall und war beeindruckt: „Bei allem was ich hier so kurzfristig organisieren musste habe ich erstaunlich viel Unterstützung vom Büro der Freilichtspiele erhalten. Ich dachte, Wow! Ein cooles Team".

Am 16. Januar hat er den Job angefangen und die ersten zwei Wochen waren: „zuhören, zuhören, zuhören, nette Leute kennenlernen, zuhören, zuhören, speichern – mit dem Gefühl, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“

Gleich in seiner ersten Woche hat Andreas das Abenteuer Vielfalt Projekt kennengelernt und schon nach der zweiten Woche hat er mitgemacht. Seine Eindruck vom Projekt, „ich war erstmal sehr positiv überrascht, weil ich das gar nicht kannte: das Konzept junge Menschen dazu auszubilden, dass sie noch jüngeren Menschen Theater vermitteln. Das ist eine tolle Idee. Nachdem die 3. Staffel des Projektes gerade zu Ende ging, als ich hier ankam, war ich schon sehr gespannt auf die kommende, die dann mitbetreuen würde. Mittlerweile läuft die 4. Staffel seit ein paar Wochen und es macht einfach riesigen Spaß. Die Gruppe ist super. Ganz unterschiedliche, aufgeschlossene und neugierige junge Menschen, die spielen wollen. Eine tolle Atmosphäre. Ich freue mich immer auf den Dienstagabend und bin gespannt, wohin ich theatermäßig mit der Gruppe reisen darf.“

Wenn er an seine vier Ausbildungen denkt ist „Vielfalt ein Teil meines Leben. Es gibt so viele verschiedene Ansichten, Sichtweisen, Weisheiten, Kulturen – und alle haben ihre Perlen, ihre Schätze". Ganz konkret heißt Vielfalt für ihn, „ein reichhaltiges Angebot und die Freiheit daraus anzuschauen“. Durch seine verschiedenen Ausbildungen, die unterschiedlichen Leute, die er kennenlernt und seine Offenheit und Neugierde, auch gegenüber sich selbst, ist Vielfalt für ihn eine lehrende Bereicherung im Alltag und eine Herausforderung zugleich: „Ich bin sehr lernbegierig, trotzdem stoße ich eigentlich jeden Tag immer wieder an eine Grenze, wo ich das Gefühl habe, ich habe noch nichts verstanden. Ich habe noch nicht begriffen wie die Welt funktioniert. Der Umgang mit Vielfalt ist für mich einfach abenteuerlich."

Mit seinen facettenreichen Fähigkeiten und seiner mannigfaltigen Persönlichkeit erweitert, bereichert und gehört Andreas Entner buchstäblich zum Abenteuer-Vielfalt-Team. 

Andreas leitet die Abenteuer-Vielfalt-Gruppe durch eine Traumreise, November 2012.


Text und Fotos: Patricia Masibay



Montag, 19. November 2012

James Bond oder Bond Girl? Abenteuer Vielfalt 004!


Die Abenteuer Vielfalt Teilnehmer aus Staffel vier stellen mit den Theaterpädagogen Rainer Möck (links, stehend) und Andreas Entner (rechts in der ersten Reihe) die Antwort dar.

Jeden Dienstag zwischen 17 und 19 Uhr trifft sich seit Oktober wieder eine begeisterte Gruppe von 10 Jugendlichen. Rainer Möck beschreibt die Gruppe: „Eine große Spielfreude und engagierte Bereitschaft zeichnet die TeilnehmerInnen dieser neuen Gruppe von Abenteuer Vielfalt aus. Sie lassen sich in Fantasie-, Traum- und Spielgeschichten ebenso ein, wie in die Körper- und Raumerfahrungen, die in den ersten Einheiten angeboten werden.“  

Ihr Ziel bleibt die facettenreiche Ausbildung zum Jugendbegleiter/in für Haller Grundschulen durch Übungen in Schauspielarbeit, Theaterimprovisation und Gruppenanleitung, sowie Förderung der kreativen Fähigkeiten und interkultureller Kompetenz.

 „Auch wir im Ausbildungsteam lernen neben den Teilnehmenden jedes Jahr etwas Neues und Wertvolles. Uns ist es wichtig möglichst viele neue Erkenntnisse und Ideen in die aktuelle Staffel des Projekts einzuarbeiten," erklärt Patricia Masibay, Mitbegründerin des Projekts, warum das Team seit Beginn von Abenteuer Vielfalt 2009 an dessen Entwicklung permanent arbeitet.


Text und Foto: Patricia Masibay

Mittwoch, 26. September 2012

Theaterspielen, Umgang mit Kindern lernen und jede Menge Spaß!


Mach Mit!

Die vierte Staffel des sechsmonatigen Ausbildungsprojekts „Abenteuer Vielfalt" beginnt am Dienstag den 9. Oktober 2012 um 16.45 Uhr.

Bei der Ausbildung kann jeder, der sich für das Theaterspielen und -Improvisation interessiert und gerne mit Kindern arbeitet neue Erfahrungen machen.


Anmeldung per E-Mail mit Namen, Alter, Telefonnummer, Betreff: „Abenteuer Vielfalt 4" an: info(at)vhs-sha.de

oder 

persönlich am 9. Oktober zu Beginn des Kurses im Haus der Bildung (beim Kocherquartier), Schwäbisch Hall.




Samstag, 15. September 2012

Abenteurer gesucht für die 4. Staffel!


Abenteuer Vielfalt Staffel 3: Kristin und Luisa (5. und 6. von links) bereiten sich mit der Gruppe für eine Präsentation in der Grundschule am Langen Graben vor.


Meldet Euch an! Am Sonntag, den 16. September 2012 für Abenteuer Vielfalt zwischen 11 und 18 Uhr beim Schwäbisch Haller Freundschaftstag mit Integrationsmesse.

Die vierte Staffel des sechsmonatigen Ausbildungsprojekts Abenteuer Vielfalt beginnt am Dienstag den 9. Oktober 2012 um 16.45 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.

Interessierte Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren können sich am Sonntag, den 16. September 2012 beim Haller Freundschaftstag auf dem Stand des Internationalen Frauenkreises Schwäbisch Hall bei den Abenteuer-Vielfalt-Jugendbegleitern Kristin Kumria und Luisa Heinold informieren und anmelden. 

Anmeldungen nimmt auch die Volkshochschule Schwäbisch Hall im Rahmen der Integrationsmesse entgegen. Dr. Ruth Steinke vom Organisationsteam Abenteuer Vielfalt ist ab 15.30 Uhr am Stand.

Ihr könnt Euch auch per E-Mail anmelden. Eine kurze E-Mail mit Namen, Alter, Telefonnummer und als Betreff: "Abenteuer Vielfalt 4" an info@vhs-sha.de genügt.


Am 16. September 2012 auf dem Marktplatz von 11.30 bis 18.30 Uhr.



Text und Foto: Patricia Masibay

Donnerstag, 2. August 2012

Das Projekt „Abenteuer Vielfalt“ ausgezeichnet in Heilbronn!




Unter dem Motto „Mehr Familienfreundlichkeit in der Region“ wurden die besten regionalen Projekte mit Themenfeldern, die von Betreuungsangeboten von Kindern, Jugendlichen und alten Menschen, der Vereinbarkeit von Familie, Beruf bis zu außerschulischen Bildungs- und Freizeitangeboten und der Integration von Zuwandern reichen, gesucht.

Am 12. Juni 2012 war es soweit, 14 Förderprojekte und acht Anerkennungen wurden durch die Pakt Zukunft Heilbronn-Franken gGmbH im Haus der Wirtschaft in Heilbronn ausgezeichnet. Damit werden rund 400.000 Euro zielorientiert in der Region eingesetzt, um diese lebens- und arbeitswert zu erhalten. Ausgezeichnet wurde „Abenteuer Vielfalt".

Das Theaterprojekt für Jugendliche zwischen 15-19 Jahren, die eine sechsmonatige
Ausbildung zum/zur Jugendbegleiter/in absolvieren können, hatte bereits 2008 eine Anerkennung durch den Pakt Zukunft erhalten. Nun war die Freude bei den Kooperationspartnern – dem Internationalen Frauenkreis, dem Kleinen Theater e.V., den Freilichtspielen Schwäbisch Hall und der Volkshochschule besonders groß, als Förderprojekt nicht nur eine Anerkennung für drei Jahre bereits geleisteter Arbeit zu erfahren, sondern auch optimistisch in die Zukunft zu blicken. „Mit den 20.000 € Projektgeldern können wir die nächsten Jahre planen“, freut sich Farnaz Schäfer vom Internationalen Frauenkreis. Und ihre Kollegin Ana Thalacker fügt hinzu: „Die Nachfrage an den Grundschulen wächst. Schön, wenn wir weiter junge Menschen dazu motivieren können, sich dort als Jugendbegleiter zu engagieren.“

Thomas Gerstenberg, Geschäftsführer der Antrag stellenden VHS, bedankte sich für die Unterstützung. „In dem Projekt steckt viel Engagement und Begeisterung. Das spüren auch die jungen Leute und deshalb kommt das Projekt so gut an. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und über die finanzielle Unterstützung durch Pakt Zukunft, die eine Weiterführung des Projekts sichert.“

Bei so viel Unterstützung von allen Seiten ist sich Andrea Wanner von der Volkshochschule, die einen Zeil der Interkulturellen Ausbildung der jungen Leute übernimmt sicher, dass die bereits vorhandenen Sponsoren helfen werden, noch vorhandene finanzielle Lücken zu schließen. „Wir begeistern gerne auch neue Kooperationspartner für die tolle Idee“, fügt sie hinzu.

So stand die Feier in Heilbronn ganz im Zeichen der Vorfreude auf die 4. Staffel, die am 9. Oktober 2012 beginnt. „Einfach kommen und ausprobieren“, lädt Andreas Entner von den Freilichtspielen dazu alle Interessierten ein. Was ab Oktober auf die Jugendlichen wartet, ist wieder eine bunte Mischung aus Schauspielarbeit, Theaterimprovisation und Wahrnehmung von Lebensvielfalt. Das Ausbildungsteam steht in den Startlöchern!



Förderer und interessierte Jugendliche können sich bei Dr. Ruth Steinke, Volkshochschule Schwäbisch Hall e. V.  melden:

Dr. Ruth Steinke
Tel 0791 97 06 60

Text: Andrea Wanner
Fotos: Pakt Zukunft Heilbronn-Franken gGmbH

Montag, 18. Juni 2012


In der dritten Staffel von Abenteuer Vielfalt (2011/2012) war Friederike Scherzer dabei. Die kreative Rothaarige stellt sich vor.

Ich bin Friederike Scherzer, oder einfach „Rike". Ich bin hier in Schwäbisch Hall geboren und wohne in Michelbach. Ich habe noch einen großen Bruder und eine große Schwester, die beide nicht mehr zu Hause leben. 

Ich bin 16 Jahre alt und habe gerade meinen Werkrealschulabschluss geschafft. Ich gehe auf eine weiterführende Schule, um meine Fachhochschulreife mit dem Schwerpunktfach Gestaltung, zu machen.

Ich zeichne gerne (alles querbeet), lese ziemlich viel und schreibe auch selbst gerne Fantasie- und Jugendromane, und seit der dritten Klasse spiele ich Geige.

Interesse und Erfahrung mit Theater
Ich habe mich die letzten drei Jahre in einer Theater AG an unserer Schule beteiligt. Leider gab es keine Aufführung. Wir haben Bühnen-Bilder entworfen, hergestellt und Texte geschrieben. Schon als junges Kind war ich ziemlich oft mit meinen Eltern im Theater und in Musicals. Vor einem halben Jahr habe ich mit der ganzen Familie „Dirty Dancing" in Baden-Baden gesehen. Das hat  mir bisher am besten gefallen und ich war tief beeindruckt: die vorgeführten Effekte faszinierten mich.

Vielfalt
Vielfalt heißt für mich, dass man ganz viel ausprobiert und das finde ich gut, weil es nie langweilig wird. Ich habe immer wieder mit verschiedenen Hobbys experimentiert. Die Herausforderung liegt darin, sich für eine Sache zu entscheiden und dabei zu bleiben.

Abenteuer Vielfalt
Ich habe von diesem Projekt durch einer Lehrerin erfahren. Ich entschied mich, mitzumachen, weil ich eine andere Seite vom Theater kennenlernen wollte - etwas schauspielen, eine Aufführung mitmachen.

Meine ersten Tage im Projekt habe ich mir anders vorgestellt: irgendwie nicht so locker und mehr wie Unterricht. Es hat Spaß gemacht, weil es etwas komplett Neues war in meinem Alter noch solche Spiele zu machen und weil ich mich mit den Anderen gleich gut verstanden habe. 

Meine Lieblingsübung war „Stichwortquasseln“ (dabei dreht sich einer aus der Gruppe um und erzählt irgendwas, bis sich ein anderer umdreht und mit dem Wort mit dem der vorherige aufgehört hat weitermacht ...) Ich mag diese Übung, weil sie lustig ist und auch immer wieder überraschend für einen selbst ist was man da erzählt...

Ich habe gelernt offener zu sein. Ich traue mir jetzt viel mehr zu.

Rike und Honza erfinden eine Bewegung für die Abschluss-Aufführung der Ausbildung.
Bei der Abschluss-Aufführung macht Rike ein Paddel aus einer Schirm. Foto: fls


Text: Friederike Scherzer
Fotos: Patricia Masibay, ©Freilichtspiele/Jürgen Weller Fotografie (fls)