Montag, 27. Februar 2012

Neue Jugendbegleiter/innen bereit für Grundschulen


Herzliche Einladung zur Präsentation der 3. Staffel von Abenteuer Vielfalt am 5. März 2012

Culturcafé International
Das Theaterprojekt „Abenteuer Vielfalt‟ (2011/2012) stellt sich vor!
Montag, 5. März 2012 - Eintritt frei
im Alten Schlachthaus, Haal 9, Schwäbisch Hall
Beginn 19:30, Einlass 19:00 Uhr
Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Bitte beachten Sie, dass es eine begrenzte Platzzahl gibt.


Gemeinsam haben der Internationalen Frauenkreis Schwäbisch Hall (IFK), das Kleine Theater Hall, die Volkshochschule Schwäbisch Hall (VHS) und die Freilichtspiele Schwäbisch Hall in den vergangenen sechs Monaten neun junge Menschen zu JugendbegleiterInnen im Bereich Theaterpädagogik ausgebildet. Im Mittelpunkt der Ausbildung standen die interkulturelle Begegnung und die Wahrnehmung von Lebensvielfalt. Geleitet und begleitet wurde die Gruppe von den TheaterpädagogeInnen Verena Sciesielski und Andreas Entner (Freilichtspiele Hall) und Rainer Möck (Kleines Theater Hall), unterstützt durch die beiden Interkulturellen Trainerinnen Andrea Wanner (VHS) und Patricia Masibay.

Bei der Präsentation am Montag, den 5. März, im Rahmen der Vortragsreihe „Culturcafé International“, zeigen die TeilnehmerInnen das Erlernte dem interessierten Publikum. Auch AbsolventeInnen des Programms des letzten Jahres sprechen dabei über ihre Erfahrungen als JugendbegleiterInnen. 

Insbesondere Pädagoginnen und Pädagogen, die an Grundschulen in der Region tätig sind, möchten wir die Präsentation ans Herz legen, denn die "frischen" JugendbegleiterInnen wollen ab April 2012 ihre Fähigkeiten Ihren Schulen zur Verfügung stellen. Natürlich sind auch Lehrkräfte weiterführender Schulen herzlich willkommen. Vielleicht haben Sie Schülerinnen und Schüler in Ihren Klassen, für die die Ausbildung zum Jugendbegleiter genau das Richtige wäre.

Die nächste Staffel des Projekts beginnt im Oktober 2012. Interessierte Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren sowie mögliche UnterstützerInnen und Förderer können bei der Präsentation mehr über das Projekt erfahren und das Abenteuer Vielfalt Team näher kennenlernen. In der Organisation unterstützen das Projekt Ana Carmen Thalacker und Farnaz Schaefer vom Internationalen Frauenkreis Schwäbisch Hall.

Das Culturcafé International ist eine interkulturellen Veranstaltungsreihe im Alten Schlachthaus. In der Regel jeden 1. Montag im Monat gibt es einen lockeren Vortragsabend, der von wechselnden Veranstaltern getragen wird (u. a. VHS Schwäbisch Hall, Kulturbüro Schwäbisch Hall, Internationaler Frauenkreis Schwäbisch Hall).


Text: Andreas Entner
Foto: Patricia Masibay

Montag, 20. Februar 2012

„Abenteuer Vielfalt“-Präsentation in der Grundschule Steinbach

Die Kinder vor ihrem Auftritt mit den Abenteuer Vielfalt-Jugendbegleitern Clara Schnell und Jannik Weiße sind vorbereitet und gutgelaunt.

Seit Ende April 2010 engagieren sich Abenteuer Vielfalt-Jugendbegleiter in der Grundschule Steinbach mit Erfolg!

Am Mittwoch den 15. Februar 2012 veranstalteten Jannik, Clara und ich mit der Improvisations-Theatergruppe der Grundschule Steinbach eine Abschlusspräsentation, in welcher die Eltern und Lehrer einen Einblick in das Erarbeitete des vergangenen halben Jahres erhielten. 

Die Schüler meisterten die anspruchsvollen Aufgaben trotz großer Aufregung sehr kreativ und souverän. Mit gespannter Aufmerksamkeit wurde ihr Auftritt betrachtet und die spontanen Lacher und Reaktionen der Zuschauer erfüllte die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler mit Stolz.

Zum Abschluss riefen die Kinder Jannik auf die Bühne und übergaben ihm eine Karte und zwei Kinogutscheine als Abschiedsgeschenk, da er wegen seiner Realschul-Prüfungen für einige Zeit aussetzt. Ich werde ihn für die nächsten Wochen vertreten und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kindern.




Die Kindergruppe bildet zusammen eine große Maschine voller Bewegung, Geräusche und Kreativität.

Der tolle Auftritt zeigt die gelungene Zusammenarbeit zwischen den Abenteuer Vielfalt-Jugendbegleitern und ihrer Kindergruppe sowie die tatkräftige Unterstützung der Schule durch die Lehrerin Dorothea Mutschler-Lang (in rot) und der ehemaligen Steinbach-Schülerin Cosima Hilbert (zwischen Jannik und Clara). 

Text: Cosima Hilbert
Fotos: Patricia Masibay

Dienstag, 7. Februar 2012

„Jeder Dienstag ist eine Überraschung“ – Ein Gespräch mit Inna und Kristin

Inna (links) und Kristin

Die dritte Staffel von Abenteuer Vielfalt (2011/2012) bringt wieder eine bunte Mischung von Teilnehmenden zusammen. Wir stellen Inna Martel und Kristin Kumria vor.

Inna Martel ist in Schwäbisch Hall geboren. Sie ist 15 und geht zur Werkrealschule Schenkensee. Sie hat nicht nur viele Schwester (fünf!) sondern auch viele Hobbys. Ein Jahr lang fuhr sie Go-Kart,  „zuerst war ich einmal in der Woche, und dann zweimal und irgendwann war es viermal in der Woche. Die Eltern mussten immer dabei sein, aber dann hatten meine Eltern keine Zeit mehr.“ Ihre Freizeit ist trotzdem gefüllt: mit Lesen, Klavier spielen und Tanzen. Vier Jahre lang, bis zur 7. Klasse, nahm sie Ballett Unterricht. Und weil sie etwas Neues ausprobieren wollte, begann sie vor zwei Jahren mit Hip-Hop Tanzen. Es macht ihr Spaß mit Ihren Freunden immer wieder neue Tänze zu erlernen.
Kristin ist auch in Schwäbisch Hall geboren. Sie ist 17 Jahre alt und geht zum Gymnasium bei St. Michael. Sie ist wie Inna die jüngste in ihrer Familie, aber sie hat „nur“ eine Schwester und einen Bruder. Auch Kristin beschäftigt sich mit vielen Hobbys: Zeichnen (Portraits), Malen (Landschaften), Lesen (Geschichten mit Internationalen Handlungsorten), Musik-Hören (Internationale Musik), Singen (Gospel), Schauspielen (seit der 8. Klasse) und manchmal geht sie joggen („gerne im Sommer, wenn die Sonne scheint“).  


Erfahrung mit Theater
Inna sah bisher nur ein Theaterstück. In der Grundschule besuchte ihre Klasse eine andere Schule um „Das fliegende Klassenzimmer“ anzuschauen. Sie fand das Stück toll aber „ich habe mir nie gedacht ,dass ich auch so was machen würde“.  

Kristin war neben einem professionell aufgeführten Theaterstück, Jim Knopf ("als ich noch ganz klein war"), bei verschiedenen Vereins- und Schulaufführungen. Erst bei einer Aufführung in der 7. Klasse dachte Kristin  “das würde ich auch mal gerne machen.“  So begann sie in der 8. Klasse Theater zu spielen. Ihre Erwartungen wurden „übertroffen“. Vorher, als Zuschauer, konnte sie sich nicht vorstellen wie es ist, auf der Bühne zu stehen, aber „wenn man das wirklich mal macht dann ist das viel krasser als man sich das wünscht. Viel besser! Zum Beispiel habe ich mich früher nicht getraut zu schreien. Das habe ich jetzt gelernt, einfach mal laut zu sein oder wütend zu sein, rumzuschreien- einfach die Hemmschwelle zu überschreiten. Wenn nichts mehr peinlich ist und man alles machen kann, ist das ein tolles Gefühl.“ 


Vielfalt 
Inna beschreibt Vielfalt ganz schnell und mit einem Wort: „Spass“. Ihr genügt das. Sie lacht und sagt, „mir fällt nichts mehr ein“. Später entdeckt man, dass sie eine vielfältige Umgebung hat. Ihre Mutter kommt aus Tadschikistan und ihr Vater aus Kasachstan. Daher kann sie fließend Russisch sprechen. Viele ihrer Freunde kommen auch aus interkulturellen Familien. Sie hat diese Vielfalt vorher nicht erwähnt, weil es ganz normal für sie ist. Sie fühlt sich eher „anders“ weil sie schüchtern ist. 

Für Kristin bedeutet Vielfalt, „dass man facettenreich sein kann. Dass man vieles ausprobieren kann. Dass man immer wieder anders an Dinge rangehen kann. Dass es nicht langweilig wird. Dass man immer wieder neue Aufgaben bekommt und Herausforderungen“. Diese Vielfalt erlebt sie in ihre Familie. Ihr Vater ist in Indien geboren, ihre Mutter in Deutschland. Sie besuchte Indien zum ersten Mal letztes Jahr und hat das Land natürlich als Deutsche betrachtet: "eine ganz andere Kultur, andere Mentalität, andere Menschen, anderes Essen, andere Sprache, andere Religion, andere Sitten, andere Klamotten, andere Gerüche, viele Menschen, viel mehr Lärm, viel mehr Schmutz, anderes Klima.“  Ihr hat das „pulsierende Leben“ gefallen, „immer war etwas los, überall Menschen. Im Vergleich zu Indien sind deutsche Strassen eigentlich wie leergefegt.“. Sie findet es toll Verwandte im Ausland zu haben. Seit circa drei Jahren tauscht sie sich mit einem gleichaltrigen Cousin per E-Mail aus. Sie staunt immer wieder darüber, wie unterschiedlich ihre Leben sind."


Abenteuer Vielfalt
„Theater macht Spass“ sagt Inna mit ihrem netten Lachen und sie ist sich dabei sicher. Im Abenteuer-Vielfalt Projekt ist sie überhaupt nicht schüchtern. Sie entschied sich beim Projekt mitzumachen, weil sie nächstes Jahr eine Ausbildung zur Erzieherin machen möchte. Dafür absolvierte sie auch schon drei Praktika im Kindergarten. Sie wollte die Möglichkeit ergreifen, weitere Erfahrungen als Jugendbegleiter zu sammeln.  Jeden Dienstag lernt sie bei Abenteuer Vielfalt etwas Neues: „was man mit den Kindern spielen kann“ und auch „weil es Spaß macht. Ich bin dadurch auch offener geworden". Ein Highlight und die bisherige Überraschung der Ausbildung war der Austausch Tag und Improvisations-Workshop mit der Akzent Theatergruppe aus Karlsruhe: „das war cool!“

Kristin kam zum Abenteuer Vielfalt Projekt durch das Freilichtspiele-Theaterprojekt „Unsere eigene Theatershow“ die Verena Sciesielski auch begleitet. Verena sprach sie an. So entschied sie sich bei Abenteuer Vielfalt mitzumachen, wegen ihrer großen Leidenschaft für Theater und um zu sehen, ob Theaterpädagogin als Beruf für sie in Frage kommt. Kristin kommt gerne jeden Dienstag  „weil es Spaß macht und irgendwie entspannt“. Sie empfindet es als  Ausgleich und Abwechslung zum Stress in der Schule und dem ständigen Lernen. Ausserdem freut sie sich auf die Gruppe und die vielen neuen Übungen: „Jeder Dienstag ist eine Überraschung!“. 

Inna möchte sich auf jeden Fall nach der Ausbildung als Jugendbegleiter engagieren. Sie hat auch vor mit dem Theaterspielen weiter zu machen. 
Kristin macht mit Theater weiter. Ihre Theaterbegeisterung führt sie schon heute dreimal in der Woche in verschiedene Theaterprojekte. Für sie ist gerade Probe-Zeit: in der schulischen Theater AG für die „Hamlet“  Aufführung im Juni (sie spielt die Hauptrolle), in der Freilichtspiele-Gruppe für die Theatershow im Mai und bei Abenteuer Vielfalt für die öffentliche Abschlusspräsentation im März. Auch sie hat starkes Interesse, sich nach der Ausbildung als Jugendbegleiter zu engagieren. 

Szenen aus der Ausbildung

Inna improvisiert und erzählt spontan eine Geschichte.


Kristin reagiert mit einem strahlender Lächeln als Kate sich ihr annähert.



Text & Fotos: Patricia Masibay